Den Boden unter dem Kamin vorschriftsgemäß absichern
Boden unter Kamin
Bei der Montage eines Kamins spielen verschiedene sicherheitsrelevante Aspekte eine Rolle – unter anderem die Beschaffenheit des Bodens, auf dem die Feuerstätte stehen soll. Was es beim Bodenaufbau unter dem Kamin zu beachten gilt, erfahren Sie hier.
Bodenaufbau unter dem Kamin frühzeitig berücksichtigen
Der Aufbau eines neuen Kamins an der gewünschten Stelle kann bei einem Neubau oder einer Sanierung von vornherein eingeplant werden, um von Beginn an alle Voraussetzungen für einen reibungslosen und sicheren Einbau der Feuerstätte zu schaffen. Dazu zählen die nötigen Anschlüsse ebenso wie die Prüfung der Statik und Brandschutz-Vorgaben. Der Bodenaufbau unter dem Kamin spielt dabei eine besonders wichtige Rolle, da nachträgliche Änderungen in diesem Bereich besonders aufwändig sind. Daher ist es wichtig, sich frühzeitig beraten zu lassen und den zuständigen Bezirksschornsteinfeger in die Planungen einzubeziehen. Wenn der Boden unter dem Kamin alle Vorgaben erfüllt, steht der Abnahme in der Regel nichts im Weg.
Boden unterm Kamin darf nicht brennbar sein
Grundsätzlich muss der Boden unter dem Kamin aus nicht-brennbaren Baustoffen bestehen und der statischen Last der Feuerstätte standhalten. Asphalt-Estrich, schwimmender Estrich oder Estrich mit Fußbodenheizung eignen sich daher ohne zusätzliche Maßnahmen nicht.
Bei schwimmendem Estrich ist das bauseitige Entfernen des schwimmenden Estrichs im Stellbereich in Verbindung mit dem Einbringen von Verbundestrich die beste Lösung. Dabei wird eine elastische Dehnungsfuge zwischen Verbund- und schwimmendem Estrich erstellt, die bis zur Oberkante des fertigen Fußbodens (beispielsweise auch Fliesen) verläuft.
Bei einem Neubau sollte der Verbundestrich direkt in der Größe des Kaminsockels berücksichtigt werden. In diesem Bereich verlaufen dann auch keine haustechnischen Versorgungsleitungen wie Stromleitungen.
Drehstützen bei schwimmendem Estrich
Wenn der schwimmende Estrich nicht entfernt werden kann, besteht die Möglichkeit, höhenverstellbare Estrich-Drehstützen und eine Lastverteil-Platte zu verwenden, um das Gewicht des Kamins bis auf die Rohbetondecke zu übertragen.
Für die Estrich-Drehstützen ist bei schwimmendem Estrich eine Kernlochbohrung mit 50 mm Durchmesser vorzunehmen. Dieses Bohrloch muss anschließend sorgfältig gereinigt (ausgesaugt) werden, damit die Estrich-Drehstütze stabil auf dem Beton und nicht auf dem Bohrmehl steht.
Die Estrich-Drehstütze wird so einjustiert, dass der Trageteller ca. 2 bis 5 mm über dem Fußboden liegt und die Stellschraube festen Kontakt mit der Betondecke hat. Die Dehnungsfuge zwischen der Estrich-Drehstütze und dem vorhandenen Estrich können Sie mit Steinwolle oder Ähnlichem ausstopfen.
Wenn in dem Boden, auf dem der Kamin stehen soll, Rohrleitungen der Fußbodenheizung verlaufen, darf nur der Oberbelag angebohrt werden. Der Rest muss vorsichtig gestemmt werden, um eventuell zuvor nicht erkannte Heizungsrohre vor einer Beschädigung zu bewahren. Zusätzlich wird dann ein Isolierschlauch in das Loch eingesetzt und von außen verspachtelt, um die Ausdehnungsbewegung des schwimmenden Estrichs auszugleichen.
Bodenbelag vor dem Feuerraum
Der Bodenbelag vor der Feuerraum-Öffnung der geplanten Kaminanlage muss aus nicht-brennbarem Material wie Naturstein bestehen. Ein brennbarer Bodenbelag wie Holzdielen, Parkett oder Laminat muss durch eine ausreichend dimensionierte, feuerfesten Funkenschutzvorlage gesichert werden. Für Feuerstätten, die nur mit geschlossener, selbstschließender Kamintür betrieben werden können, gilt nach vorne ein Maß von 50 cm und an beiden Seiten jeweils 30 cm über die Breite der Feuerraumöffnung hinaus.
Funkenschutzplatten für Öfen
Bei einem freistehenden Kaminofen oder Pelletofen muss der Boden ebenso gegen starke Hitzeentwicklung und Funkenflug durch das Kaminfeuer abgesichert werden wie bei einem Kamin. Dafür finden Sie bei HARK zahlreiche Funkenschutzplatten aus Glas oder Metall, die in verschiedenen Größen und Formen erhältlich sind. Grundsätzlich sollte der Boden damit mindestens 50 cm nach vorne und mindestens 30 cm zu beiden Seiten geschützt werden. Welche Sicherheitsabstände darüber hinaus zu beachten sind, erfahren Sie hier: Kaminofen Abstände.
Wand hinter dem Kamin
Neben dem Boden müssen auch bei der Wand hinter dem Kamin bestimmte Voraussetzungen für einen sicheren Betrieb gegeben sein. Grundsätzlich muss sie mit einer Brandschutzdämmung aus Promasil 950KS gesichert werden. Wenn der Kamin vor einer brennbaren Wand aufgebaut wird, sind bei der weitere Maßnahmen zu treffen, die sowohl den Schutz der Wand selbst als auch die Wanddurchführung des Rauchrohrs betreffen.